Grundkomponenten erstellen

Wenn Sie Geometrie in eine Komponente umwandeln, verfügt Ihr 3D-Modell über alle Verhaltensweisen und Fähigkeiten einer Komponente:

  • Die Komponente ist wiederverwendbar.
  • Die Komponentengeometrie wird von der Geometrie, mit der sie derzeit verbunden ist, getrennt. (Ähnlich wie bei Gruppen.)
  • Wann immer Sie Ihre Komponente bearbeiten, können Sie Komponenteninstanz oder Definition bearbeiten.
  • Wenn Sie möchten, können Sie Ihre Komponenten mit einer bestimmten Ebene verbinden (indem Sie die Bindungsebene festlegen) oder ein Loch in eine Fläche schneiden (indem Sie die Schnittebene festlegen).
  • Sie können Metadaten wie erweiterte Attribute und IFC-Klassifizierungstypen mit der Komponente verknüpfen. Unter Objekte klassifizieren erfahren Sie mehr über Klassifizierungssysteme und deren Verwendung mit SketchUp-Komponenten.
Tipp: Stellen Sie vor dem Erstellen der Komponente sicher, dass sie an den Zeichenachsen ausgerichtet und mit anderer Geometrie verbunden ist, wie es der geplanten Verwendung der Komponente entspricht. Dieser Tipp ist besonders wichtig, wenn die Komponente eine Bindungs- oder Schnittebene haben soll, da so sichergestellt ist, dass die Komponente in der gewünschten Weise mit der Ebene verbunden bleibt bzw. eine Fläche schneidet. Achten Sie z. B. darauf, dass die Beine einer Couch auf der Bodenebene stehen. Oder erstellen Sie eine Fenster- oder Türkomponente an einer Wand, die vertikal zur blaue Achsen ausgerichtet ist.

Komponenten erstellen

Eine Komponente können Sie direkt im Modell oder in einer separaten SketchUp-Datei erstellen. In beiden Fällen verwenden Sie das Dialogfeld "Komponente erstellen" (siehe folgende Abbildung).

Gehen Sie wie folgt vor, um eine Komponente zu erstellen:

  1. Wählen Sie die Geometrie aus, die in die Komponente aufgenommen werden soll. Tipps für die richtige Auswahl finden Sie unter Auswählen der Geometrie.
  2. Wählen Sie in der Menüleiste die Option Bearbeiten > Komponente erstellen aus oder klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Auswahl und wählen Sie im Kontextmenü die Option Komponente erstellen aus. Das Dialogfeld "Komponente erstellen" wird angezeigt.
  3. Geben Sie im Feld Definition einen aussagekräftigen Namen für Ihre Komponente ein. Der Name sollte spezifisch genug sein, um die Komponente in der Gliederung unter den anderen Geometrien zu finden. Einzelheiten zum Benennen von Gruppen oder Komponenten finden Sie unter In der Gliederung mit Hierarchien arbeiten.
  4. Fügen Sie im Feld Beschreibung eine kurze Beschreibung Ihrer Komponente hinzu.
    Tipp: In die Beschreibung können Sie gut Details einfügen, die für Sie oder andere Benutzer:innen wichtige Informationen enthalten. Beispiel: Der Name Ihrer Komponente lautet "Fenster St. Patrick". Die Beschreibung kann mehr Details enthalten wie "Fenster mit gotischer Glasmalerei im Stil von Harry Clark, das St. Patrick darstellt und eine Schnittebene hat.
  5. (Optional) Legen Sie die Ausrichtungsoptionen fest.
  6. (Optional) Falls Sie Klassifizierungsdaten nutzen, fügen Sie Erweiterte Attribute hinzu und wählen Sie aus der Dropdown-Liste Typ eine Option aus. Mit diesen Metadaten lässt sich die Komponente dann auch in BIM-Arbeitsabläufen und mit der Funktion Bericht generieren nutzen. Einzelheiten finden Sie unter Objekte klassifizieren.
  7. Wenn Sie die in Schritt 1 ausgewählte Geometrie in eine Komponente umwandeln möchten, lassen Sie das Kontrollkästchen Auswahl durch Komponente ersetzen aktiviert. Deaktivieren Sie es, um die Geometrie so zu belassen, aber eine darauf basierende Komponentendefinition zu erstellen. Die Komponentendefinition wird in der Sammlung "Im Modell" verfügbar.
  8. Klicken Sie auf die Schaltfläche Erstellen, um die Komponente zu erstellen.

Ausrichtungsoptionen wählen

Mit den Ausrichtungsoptionen verbinden Sie eine Komponente mit einer Ebene oder richten eine Komponente oder ihre Schatten aus. So funktionieren diese Optionen:

  • Bindungsebene festlegen: Wählen Sie aus der Dropdown-Liste Binden an eine der folgenden Optionen aus: Beliebig, Horizontal, Vertikal, Schräg. Wenn Sie eine Bindungsebene auswählen, wird das Kontrollkästchen "Durch Schnitt öffnen" aktiviert. Die Optionen "Immer Kamera gegenüber" und "Schatten der Sonne gegenüber" werden deaktiviert. Wenn Sie eine Bindungsebene festlegen, können Sie definieren, dass sie eine Öffnung in eine Fläche schneidet. Dafür aktivieren Sie das Kontrollkästchen Durch Schnitt öffnen.
  • Komponente in 2D-Form umwandeln: Wählen Sie die Option Immer Kamera gegenüber aus. Da die Komponente so nicht als 3D-Modell dargestellt werden muss, verbessert sich die Rechenleistung Ihres Computers. Als Beispiele für 2D-Formen enthält SketchUp verschiedene 2D-Personen, die immer der Kamera gegenüber stehen. Wenn Sie diese Option auswählen, wird die Option "Schatten der Sonne gegenüber" aktiviert.

    Aktivieren Sie das Kontrollkästchen Schatten der Sonne gegenüber, damit von der aktuellen Position der Komponente aus Schatten so geworfen wird, als läge die Komponente der Sonne gegenüber. Die Schattenform ändert sich nicht, wenn die Komponente so gedreht wird, dass sie der Kamera gegenüber liegt.
    Tipp: Die Option "Schatten der Sonne gegenüber" funktioniert am besten mit Komponenten mit kleinen Grundflächen (z. B. Bäumen). Sie funktioniert nicht gut mit Komponenten mit breiten Grundflächen (z. B. gehenden Menschen).
  • Nullpunkt der Achse oder Schnittebene verschieben: Klicken Sie auf die Schaltfläche Komponentenachsen festlegen. Dann können Sie mit dem Cursor einen neuen Achsennullpunkt festlegen, ganz so, wie Sie es über die Funktion Achsen machen würden. Wenn der neue Achsennullpunkt für die Komponente definiert ist, wird das Dialogfeld "Komponente erstellen" wieder aktiviert.
    Tipp: Es kann aus folgenden Gründen nötig sein, den Nullpunkt der Komponentenachse zu ändern:
    • Der Nullpunkt der Komponentenachse bestimmt, welche Ecke der Komponente beim Einfügen einer Komponenteninstanz in ein Modell auf den Verschieben-Cursor geladen wird.
    • Die Ausrichtung der roten/grünen Ebene definiert auch die Schnittebene. Wenn eine vertikale Schnittebene (z. B. die Rückseite eines Fensters) eine Fläche schneiden soll, müssen Sie die rote/grüne Ebene zur Rückseite des Fensters verschieben. Die folgende Abbildung zeigt eine Fensterkomponente, nachdem der Nullpunkt der Komponentenachse zurückgesetzt wurde, um die Schnittebene auf der Rückseite des Fensters zu positionieren.
    • Wenn Sie die Option "Schatten der Sonne gegenüber" verwenden, positionieren Sie den Nullpunkt der Komponentenachse am unteren Mittelpunkt der Komponente. So erzielen Sie optimale Ergebnisse.

Erweiterte Attribute festlegen

Beim Entwerfen geht es um so viel mehr als das reine Aussehen. Im Dialogfeld "Komponente erstellen" im Bereich "Erweiterte Attribute" können Sie deshalb Komponenten wichtige Informationen hinzufügen. Diese helfen Ihren Teams bei der Entscheidungsfindung, und auch im späteren Bauprozess sind sie sinnvoll.

Wenn Ihre Komponente z. B. eine Tür ist und Sie Preis, Größe und Typ hinzufügen, können Sie einen Bericht generieren, um zu schätzen, wie viel die Verwendung dieser Tür in Ihrem Projekt kosten würde. Um zu sehen, wie sich ein anderer Türtyp auf die Kosten auswirkt, können Sie die Türkomponente mit der SketchUp-Funktion Auswahl ersetzen durch eine andere Komponente austauschen und einen aktualisierten Bericht mit neuen Kostenschätzungen anzeigen lassen.

Im Dialogfeld "Komponente erstellen" können Sie die folgenden Attribute festlegen:

  • Preis: Um einfache Preisberechnungen anhand der von Ihnen erstellten Inhalte durchzuführen, geben Sie die Kosten Ihrer Komponente in das Textfeld ein. Beachten Sie, dass das Preisattribut derzeit keine unterschiedlichen Währungen unterstützt. Geben Sie einfach einen numerischen Wert ein.
  • Größe: Geben Sie einen einfachen Größenwert ein. Für die Größe einer Tür können Sie z. B. 30x80 eingeben. Beachten Sie, dass die zeichenfolgenbasierten Attribute durch Skalierung nicht aktualisiert werden. Für diese Art Logik müssen Sie eine dynamische Komponente erstellen.
  • URL: Geben Sie eine für die Komponente relevante Webseite ein, z. B. die Seite, auf der man Türen kaufen und andere technische Spezifikationen des Herstellers finden kann.
  • Typ: Wenn Sie IFC-Klassifizierungsdaten verwenden, wählen Sie eine Option aus der Dropdown-Liste Typ aus. Einzelheiten finden Sie unter Objekte klassifizieren.
Tipp: Nach Erstellen einer Komponente können Sie außerdem im Fenster Elementinformationen Attribute für Status und Eigentümer:in hinzufügen. Klicken Sie bei ausgewählter Komponente und geöffnetem Fenster "Elementinformationen" auf das Symbol Show Advanced Attributes (Erweiterte Attribute anzeigen). Es werden eine Liste erweiterter Attribute, die Sie im Dialogfeld "Komponente erstellen" hinzugefügt haben, sowie Optionen zum Eingeben von Details zu Komponentenstatus oder -eigentümer:in angezeigt. Geben Sie die gewünschten Informationen einfach in das entsprechende Textfeld ein. Beachten Sie, dass die Instanzwerte nur für eine Instanz der Komponente gelten. Wenn Sie einen Instanzwert (Status oder Eigentümer) ändern, gilt dies nur für diese bestimmte Komponenteninstanz, nicht für alle Komponenten mit dieser Definition.

Im Fenster "Elementinformationen" können Sie außerdem Werte für Preis, Größe, URL und Typ bearbeiten, die alle Teil der Komponentendefinition sind. Durch Ändern eines Definitionswerts werden alle Instanzen der Komponente verändert.
Im Fenster "Elementinformationen" für eine SketchUp-Komponente werden Status- und Eigentümerfelder sowie erweiterte Attribute angezeigt.
Hinweis: Wenn Sie LayOut zum Erstellen von Konstruktionsdokumenten verwenden, werden alle in SketchUp spezifizierten Komponentenattribute in LayOut übertragen. Erstellen Sie dazu zuerst in SketchUp einen Bericht als .csv-Datei. Anschließend können Sie in LayOut die .csv-Dateidaten in eine Tabelle importieren. Diese Kompatibilität ist nicht nur beim Erstellen von Tabellen nützlich, sondern auch beim automatischen Benennen von Elementen.
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